Schulenrode ist mit seinen knapp 300 Einwohnern die kleinste Ortschaft der Gemeinde Cremlingen und liegt südlich der B1 zwischen Cremlingen und Destedt. Im Ort treffen sich die Kreisstraßen nach Destedt und Veltheim. Ein ausgedehntes Waldstück, die Veltheimer Ohe, umrahmt das Dorf nach Süden und Westen.
Der Name deutet darauf hin, dass die Ortsgründung in der Rodungsperiode des frühen Mittelalters liegt. In einer Lehnsurkunde des Bertram von Veltheim von 1265 wurde „Sculenrothe“ erstmals erwähnt. Der Name leitet sich von der „schuligen“ - in einer Senke geschützten - Lage ab.
Der Dorfkern wird auch heute noch durch den kleinen Lindenberg mit altem Baumbestand geprägt. Im Winter ermöglicht dieser „Berg“ rasante Schlittenabfahrten von mehreren Metern Länge. Im Sommer bietet eine Bankgruppe Platz und lädt ein, sich umzuschauen. Der „Curlandsche Hof“ ist mit dem 1724 erbauten Wohngebäude das älteste Haus im Ort. Die Hofanlage steht unter Denkmalschutz und wurde von seinen Besitzern liebevoll restauriert. Weitere gut gepflegte Fachwerkgebäude ergänzen das Bild der historischen Dorfmitte.
Das Juwel des Dorfes ist die kleine Kirche. Durch viele Renovierungs- und Ausbaumaßnahmen bis in jüngste Zeit wurde das Gebäude gesichert und die Gestaltung des Innenraums verbessert. Frühmittelalterliche Rankenmalereien im Chorraum, einen Taufstein aus dem 17. Jahrhundert und den großen Schnitzaltar aus dem 15. Jahrhundert mit dem „heiligen Georg“ als Namensgeber der Kirche sind zu bewundern. Diese kunsthistorisch wichtigen Details machen die überregionale Bedeutung der Kirche aus.
Schulenrode ist von jeher ein Ort mit kleineren landwirtschaftlichen Betrieben gewesen. Große Gärten und Obstwiesen, früher wichtige Versorgungsflächen der Familien, sind bis heute erhalten und prägen das Bild der Ortschaft.
Durch den Zuzug Vertriebener nach dem zweiten Weltkrieg bekam die Entwicklung des Dorfes eine größere Dynamik. Durch weitere Siedlungsflächen hat sich Schulenrode dann in den 90er Jahren zu seiner heutigen Form entwickelt. Die Einwohnerzahl ist seitdem gesunken, da es keine weiteren Baugebiete gibt und Zuzug jüngerer Familien kaum mehr stattfindet.
Nach und nach verlor die Landwirtschaft an Bedeutung, einige kleinere Betriebe bieten im Dorf Arbeitsplätze. Häufig gilt jedoch: die Bewohner leben auf dem Lande, arbeiten aber in den umliegenden Städten.
Ihren Zusammenhalt hat die Dorfgemeinschaft schon oft bewiesen: Bei der Anlage und Pflege vieler Grünflächen, beim Bau und der eigenständigen Bewirtschaftung des Sport- und Schützenheims sowie beim Ausbau des Feuerwehrgerätehauses. Ein Höhepunkt im Dorfleben war im Juni 2004 die Ausgestaltung eines großen Dreifach-Jubiläums (125 Jahre Freiwillige Feuerwehr, 80 Jahre Schützenverein, 31 Jahre Tischtennisverein).
Durch das Dorferneuerungsprogramm konnten Straßen umgestaltet, Gebäude erhalten und der Feuerlöschteich saniert werden.
Horst Klatte, Ortsheimatpfleger