Die Frage zu beantworten, fällt auch nach vielen Jahrzehnten nicht leicht!
Die Inschrift auf dem großen Granit, der den drei Opfern des Ortes des ersten Weltkriegs Karl Täger, Wilhelm Warnecke und Fritz Halbe gewidmet wurde, spricht vom „Heldentod für das Vaterland“.
Schon damals - und erst recht aus heutiger Sicht - was für eine Lüge! Welcher Verrat wurde den Familien und den unzähligen Opfern der „Schlachtfelder“ angetan, die im wahrsten Sinn des Wortes, dort die Hölle auf Erde erlitten und starben.
Doch die bittere Wahrheit der Geschichte des 20. Jahrhunderts zeigt, dass 20 Jahre später mit der Machtübernahme und dem perfiden Missbrauch der Ideale junger Menschen das Kriegstreiben des nationalsozialistischen Regimes noch mehr Leid ausgelöst wurde.
Der 1939 von den Nazis entfesselte zweite Weltkrieg forderte - allein in diesem kleinen Dorf - 17 Opfer bei den Soldaten!
Welche unsäglichen Tragödien spiegeln sich in der langen Liste der getöteten oder vermissten jungen Männer wider, die in der für sie angebrachten Gedenkplatte aufgenommen wurden:
Viele Familien hofften vergebens, dass alles gut gehen würde, um dann zu erfahren, dass auch in den letzten Monaten des lang schon verlorenen Krieges ihre Söhne sinnlos geopfert wurden.
Daher sind die Jahreszahlen 1939, 1949 mit der Gründung der Bundesrepublik Deutschland und 1989 mit der friedlichen Wiedervereinigung für uns mahnende und klare Vorgaben, den Opfern von Missbrauch, Gewaltherrschaft, Willkür, Krieg, Verfolgung, und Vertreibung zu gedenken.
Heute können wir uns glücklich schätzen, im nun geeinten Deutschland unsere Zukunft zu gestalten. Was für ein Geschenk.
Daher gilt es, wach zu bleiben, den unsäglichen Widerständen im Erstarken extremer nationalistischer Kräfte und dem weltpolitischen Geschehen zum Trotz, das Zusammenleben hier in unseren Gemeinden weiter friedlich zu gestalten.
Also gilt ganz klar für uns Schulenröder - dies ist und bleibt ein Stein des Anstoßes!
(Quelle: Eigenes Foto, Bildbearbeitung Leslie Klatte, November 2019)