• Osterfeuer.png
  • An der Kirche
  • Lindenberg
  • Gerätehaus
  • Ortseingang
  • Sickter Weg
  • Stein
  • Löschteich
  • Kirche
  • Bolzplatz

Schulenrode ist für mich...

der Ort mit dem ich mich durch Freunde, Familie und Vereine immernoch verbunden fühle.

Wir erinnern uns:

Von 1831 bis 1844 hatte es gedauert, viele vergebliche Eingaben, Berechnungen und Skizzen waren angefertigt und an die zuständigen Stellen gerichtet worden, bis Pläne vorlagen, die verfallende Kirche in Schulenrode mit erheblichen Veränderungen im Grundriss neu aufzubauen.

Aber offensichtlich wurden aufgrund der fehlenden finanziellen Mittel der Gemeinde nur Notmaßnahmen zur Dachabdichtung durchgeführt - dabei blieb es!

 

Erst 16 Jahre später (!) belegt eine Akte der Herzoglichen Kreisdirektion Braunschweig die wieder verzweifelten Anfragen des nun amtierenden Pastors W. Schütte und des Gemeindevorstehers H. Halbe, worin beklagt wird dass der Zustand der Kirche so war, „dass die Abhaltung des Gottesdienstes darin nicht ohne Lebensgefahr sei“.

Eine Besichtigung der Kirche fand statt, und nun endlich wurden Mittel in Höhe von 400 Reichstalern als „Darlehen gegen mäßige Zinsen“ in Aussicht gestellt, um „dem gänzlichen Verfall der Kirche vorzubeugen“. Es wurde verfügt, damit die Herstellung des Daches und den Abbruch des vom Einsturz bedrohten Turmes durchzuführen.

An den heute noch sichtbaren Spuren im Mauerwerk, lässt sich der Anbau eines bis dahin bestehenden „Leichhauses“ mit darüber gebautem Turm und einem Nordeingang zur Kirche nachweisen.

 

Mit Rückgriff auf die alten Pläne des Braunschweigischen Hofbaumeisters Carl Theodor Ottmer wurden -in vereinfachter Weise - der neue Dachreiter, die zwei Rundbogenfenster auf der Nordseite und der Westeingang gestaltet. Die Einrichtung des Kirchenschiffes mit den Bänken, wie sie heute noch stehen, und einer Westempore gehörten ebenfalls zu dieser Baumaßnahme. Den Taufstein verwendete man nun als Unterbau der Kanzel und aus Kostengründen blieb es bei einer „Vermalung“ im Innern der Kirche mit Kalktünche.

Den sachkundigen Hinweisen des Cremlinger Pastors Schütte, ist es zu verdanken, dass auch der Erhalt der mittelalterlichen Südfenster ermöglicht wurde. Bis 1863 dauerten die Bau- und Renovierungsarbeiten an.

 

Pastor Schütte sorgte ebenfalls dafür, dass nun auch eine dringend notwendige „Restauration des alterthümlichen Altars“ in den Blick genommen wurde. Er schrieb 1865 an die Kreisdirektion folgendes:

„es wäre sehr zu wünschen, daß jener Altar, ein schönes mittelalterliches Stück wiederhergestellt würde“. Die Beauftragung des Kunstmalers Neumann aus Braunschweig erfolgte auf sein Betreiben hin 1866 mit staatlichem Zuschuss.

(An anderer Stelle wurde schon über die wechselvolle Geschichte des Altars geschrieben.)

 

Eine weitere Anfrage galt 1886 „der Instandsetzung und Verbesserung der alten Orgel“, die der Kirchengemeinde von der St. Leonhardskapelle Braunschweig 1881 gespendet worden war. Auch hierzu wurden Mittel bewilligt und sie musste erst 1911 durch ein Harmonium ersetzt werden.

 

Hier endet die Akte - die Kirche und ihr wertvollster Schatz der Altar waren nach über 50 jährigen Bemühungen glücklicherweise für längere Zeit gerettet.

Nicht nur in ihrer äußeren Form ist die Kirche St. Georg seitdem zu einem Schmuckstück geworden und prägt bis heute unser Ortsbild!

 

Horst Klatte (Ortsheimatpfleger)

 

Quellen:

  • Vortrag Dipl.Ing. Falko Rost, Landeskirchenamt, 10.02.2002 anlässlich der Wiedereinweihung der Kirche St. Georg in Schulenrode
  • Akte NLA WO, 126 Neu, Nr.459b, 1860 -1886

 

Um unsere Webseite für Sie optimal zu gestalten und fortlaufend verbessern zu können, verwenden wir Cookies. Durch die weitere Nutzung der Webseite stimmen Sie der Verwendung von Cookies zu. Weitere Informationen zu Cookies erhalten Sie in unserer Datenschutzerklärung.